Brand 3
Einsatzart Brand 3
Kurzbericht Brand Dachstuhl
Einsatzort Alkofen - Oberreit
Alarmierung Alarmierung per Funkmeldeempfänger und Sirene
am Dienstag, 03.03.2015, um 00:53 Uhr
Mannschaftsstärke 17
eingesetzte Kräfte
Einsatzbericht

Am 03.03.2015 wurden wir gegen 00:53 Uhr zu einem Dachstuhlbrand nach Oberreit alarmiert. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle stand der Dachstuhl und ein Teil des Ergeschosses in Flammen.

 

 

Vilshofener Anzeiger vom 04.04.2015:


Feuer überrascht Familie im Schlaf – selbst gerettet


Lautes Prasseln weckt Mutter – Dachstuhl brannte bereits lichterloh – Mit Mann und Kindern zu Nachbarn geflüchtet –
200 000 Euro Sachschaden
von Helene Baumgartl

Alkofen. "Ich bin gegen dreiviertel eins aufgewacht, weil so eine Gaudi war. Es hat sich angehört, wie wenn es hageln würde." Dem guten Gehör der 35-jährigen Mutter ist es zu verdanken, dass eine vierköpfige Familie aus Oberreit bei Alkofen die Nacht zum Dienstag zumindest körperlich unversehrt überstanden hat. Ihr Haus wurde vom Feuer verwüstet, erste Schätzungen des Schadens liegen bei 200000 Euro.

 

Sechs Feuerwehren mussten mit 90 Einsatzkräften anrücken. Sie verhinderten, dass die Flammen auf ein nahe stehendes Nachbaranwesen übergriffen, und hatten den Brand nach gut einer Stunde gelöscht. Die Familie verbrachte die Nacht bei den Nachbarn. Ihr Haus ist unbewohnbar. "Es hat fast jedes Zimmer erwischt", meint bedrückt der 49-jährige Familienvater, als er am Vormittag nach dem Brand in der warmen Küche von Brigitte und Alfred Hart (86) auf das Eintreffen der Kripoleute wartet.

 

Wie es weitergeht, weiß er im Moment noch nicht. Zumindest obdachlos ist die Familie nicht: Die Nachbarn haben angeboten, einstweilen bei ihnen zu wohnen. Bürgermeister Florian Gams war in der Nacht lange am Brandort, auch er hat der Familie eine Wohnung angeboten, in die sie ziehen könnte, bis das Haus wieder bewohnbar ist. Die Familie hängt an Oberreit, will später wieder dort wohnen, wo der 49-jährige Vater aufgewachsen ist und wo er das 1970 gebaute Elternhaus in den vergangenen 15 Jahren liebevoll renoviert und erweitert hat. "Das war alles umsonst", stellt er bitter fest.

 

Das nächtliche Feuer hat alles zerstört. Ausgebrochen war es auf dem Dachboden. Den Ermittlungen der Kripo-Brandfahnder zufolge dürfte dort eine undichte Stelle im Bereich des Kamines Auslöser gewesen sein. "Als ich wach war, bin ich raus in den Gang und habe Rauch gerochen. Dann habe ich an der Decke durch den Spalt zur Dachbodenluke schon gesehen, dass es brennt", erzählt die 35-Jährige. Schnell weckt sie ihren Mann, die zwölfjährige Tochter und den zehnjährigen Sohn, wirft ihnen Hosen und Jacken zu. Sie rufen die Feuerwehr, steigen ins Auto und fahren 100 Meter weiter zum Haus der Harts. So bringen sie sich und das Fahrzeug in Sicherheit.

 

Ihr Mann rennt zum Schuppen und holt dort den Feuerlöscher. Damit will er verhindern, dass die Flammen über die Dachluke ins darunter liegende Stockwerk mit den Schlaf- und Wohnräumen übergreift. Doch im Hausgang stolpert er und stürzt gegen das Aquarium. Der Schlauch des Feuerlöschers reißt ab, der Inhalt des Wasserbehälters samt Fischen ergießt sich über den Boden. "Da bin ich im Wasser gelegen – und oben hat's gebrannt", erzählt der 49-Jährige. Er rappelt sich auf und läuft aus dem Haus.

 

Mit 18 Mann ist die Feuerwehr Alkofen als erste vor Ort. "Der Dachboden hat komplett gebrannt und auch im Obergeschoss hat man schon Flammen gesehen", berichtet Kommandant Helmut Knapp. Um 0.52 Uhr hatte er den Alarm bekommen. Als Einsatzleiter hatte er dann in dieser Nacht viel zu tun, musste das Zusammenspiel von 90 Feuerwehrleuten koordinieren. Mit den Alkofenern waren zunächst die Feuerwehren Vilshofen und Pleinting ausgerückt. Doch das reichte nicht, um den Brand von zwei Seiten aus in Schach halten zu können und Löschwasser herbeizuschaffen. "Wir haben zweimal nachalarmiert", erzählt Knapp.

 

So stießen auch die Feuerwehren Aunkirchen, Albersdorf und Schönerting dazu. Sie holten gemeinsam mit den Pleintinger Kollegen Wasser aus einem Teich und einem Hydranten, während die Feuerwehrleute aus Alkofen und Vilshofen die Flammen bekämpften – die einen von unten, die anderen von oben mit der großen Vilshofener Drehleiter. "Atemschutzträger konnte man da nicht mehr reinschicken, wir mussten von außen löschen", erklärt der Kommandant.
So verhinderten sie, dass der Brand auf das Nachbaranwesen übergriff. Gegen zwei Uhr war das Feuer so weit gelöscht, dass Atemschutzträger ins Gebäude gehen und dort die restliche Glut beseitigen konnten.

 

 

URL: http://www.pnp.de/region_und_lokal/paid_content/landkreis_passau/vilshofen/1606667_Feuer-ueberrascht-Familieim-Schlaf-selbst-gerettet.html
© 2014 pnp.de

Presselink    Presselink   
Einsatzort